Über uns
Seit Jahrhunderten wird auf unserem Hof Landwirtschaft betrieben. Was Generationen vor uns begann, führen wir heute mit Überzeugung fort: Eine vielfältige bäuerliche Landwirtschaft.
Wir haben die Intensivierungsspirale der letzten sieben Jahrzehnte bewusst nicht mitgemacht. Stattdessen setzen wir seit 2008 auf Öko-Landwirtschaft nach Bioland-Richtlinien. Was einst als »rückständig« galt, erwies sich als ideale Grundlage für eine zukunftsfähige Landwirtschaft.
Eine Geschichte, die weitergeht
Unser Hof, der ursprünglich den Namen Grotebaucks trug, ist seit Ewigkeiten im Familienbesitz und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die ersten schriftlichen Erwähnungen stammen aus dem Jahr 1486, als »Jan Boickhorst« im Schatzbuch der Grafschaft Mark verzeichnet wurde. Doch die Geschichte unseres Hofes reicht noch viel weiter zurück. Als einer von zehn Höfen gehörten wir zum historischen Hofesverband des Berger Schulzenhofes, einer der ältesten Besitzungen der Grafschaft Mark.
Die Flurbereinigung im 20. Jahrhundert ist an unserem Hof vorbeigegangen. Die Feldgrenzen und -wege sind heute noch annähernd so, wie sie die Hof-Karte von 1751 darstellt. Die historisch gewachsene kleinräumige Landwirtschaft mit ihren vielen kleineren Schlägen prägt hier noch das Landschaftsbild.
kleine Hof-Chronik
1486erste Erwähnung des Hofes
Unter dem Namen »Jan Boickhorst« wird der Hof erstmals schriftlich erwähnt: Das Schatzbuch der Grafschaft Mark hält eine jährliche Abgabenlast von sechs Gulden fest. Der Hof nebenan heißt »Lutke Boickhorst«.1703Heirat
Der älteste Eintrag im Berger Kirchenbuch hält ein großes Ereignis fest: Am 18.10.1703 heiraten Johann Grotebaucks und Anna Büllings in der Berger Kirche.1705Steuerkataster der Grafschaft Mark
Die Grafschaft Mark ist mittlerweile preußisch. Kurfürst Friedrich von Brandenburg (soeben zum »König in Preußen« gekrönt) lässt den Wert aller Güter im Land taxieren. Der Hof »Grote Bochus« hat eine Steuerpflicht von 64 Reichstalern und 20 Stübern.1751Ländereien werden vermessen
Ingenieur Meinicke vermisst die zur Rentei Hamm gehörenden Höfe: Es entsteht ein Plan der Höfe »Groß Bochus« und »Luitke Bochus«.1867Bau des heutigen Haupthauses
Johann Georg Gerhard Grotebaucks lässt am 15.06.1867 das heute noch existierende Haupthaus auf dem Hof neu errichten. Die Inschrift über dem Deelentor zeugt davon.1946Agrarstatistik
Laut der Agrarstatistik betrug die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh 3148 kg/Jahr. Auf dem Hof lebten: 3 Pferde, 4 Kälber, 4 Rinder, 1 Zuchtbulle, 1 tragende Färse, 8 Milchkühe, 1 Mutterschaf, 2 Jungschweine, 1 Zuchtsau, 2 Mastschweine, 17 Hühner.2008Umstellung auf Ökolandbau
Mit der Unterzeichnung des Bioland-Vertrages und der Anmeldung bei der Kontrollstelle beginnt die Umstellung auf Ökolandbau zum 1.7.2008.
Was uns antreibt
Wir haben uns bewusst gegen die Intensivierungsspirale der modernen Landwirtschaft entschieden. Stattdessen setzen wir seit 2008 auf ökologische Landwirtschaft nach Bioland-Richtlinien. Was früher als »rückständig« galt – unser vielseitiger Ansatz als Gemischtbetrieb – erwies sich als ideale Grundlage für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.
Viele »Wachstumsbetriebe« in der Umgebung, denen große Zukunftsfähigkeit bescheinigt wurde, existieren heute längst nicht mehr.
2021 sind wir als letzter verbliebener Milchviehbetrieb in Berge aus der Milchproduktion ausgestiegen.
Unsere Philosophie
- kleinräumige bäuerliche Landwirtschaft bewahren
- eine Landwirtschaft, die mit der Natur arbeitet, nicht gegen sie
- keine Maximierung um jeden Preis, sondern ein ausgewogenes Ganzes
- artgerechte Tierhaltung mit Weidegang
- vielfältige Fruchtfolgen für gesunde Böden
- aktiver Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt
Bioland-Zertifizierung
Als zertifizierter Bioland-Betrieb wirtschaften wir nach strengen Richtlinien, die weit über die EU-Bio-Standards hinausgehen. Das bedeutet unter anderem:
- komplette Umstellung des gesamten Betriebs auf Bio
- Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel
- artgerechte Tierhaltung mit viel Auslauf
- aktive Förderung der Biodiversität
- regionale Kreislaufwirtschaft
Naturschutz als Herzens-Angelegenheit
Für uns bedeutet Landwirtschaft auch Verantwortung für die Natur. Deshalb:
- pflegen wir über 100 Obstbäume alter Sorten
- legen wir Blühflächen mit heimischen Pflanzenarten an
- bieten wir Nistmöglichkeiten für Wildbienen und Schwalben
- erhalten wir Hecken und Totholzhaufen als wichtige Biotope
- lassen wir Altgrasstreifen und Feldraine als Rückzugsorte für Insekten und Kleintiere
Das Team hinter dem Hof
Bei uns ist Teamarbeit Trumpf: Drei Generationen der Familie leben und arbeiten auf dem Hof zusammen. Jeder bringt seine Fähigkeiten ein und hilft, wo er kann. Diese familiäre Zusammenarbeit ermöglicht es uns, alle anfallenden Arbeiten gemeinsam zu bewältigen und dabei unsere Werte und unser Wissen von Generation zu Generation weiterzugeben.