Rinder
Rund um unseren Hof erstreckt sich unser Dauergrünland, das als natürliche Heimat für unsere Rinder in Mutterkuhhaltung dient. Vom Frühjahr bis zum Herbst genießen die Tiere die Freiheit der Weide, wo sie als Herde den Tag unter freiem Himmel verbringen. Im Winter bieten wir ihnen einen mit Stroh eingestreuten Offenstall, der Schutz und Bewegungsfreiheit gewährleistet.
Die Kälber bleiben in den ersten neun Monaten bei ihren Müttern, was eine natürliche und gesunde Aufzucht fördert. Ein Herdenbulle ist ebenfalls immer präsent, um die natürliche Sozialstruktur der Herde zu komplettieren.
Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft im Ökolandbau integriert Tiere als essenzielle Bestandteile des Systems. Wir bauen das Futter für unsere Rinder selbst an und nutzen den organischen Dünger der Tiere, um unsere Felder zu nähren. Diese geschlossene Kreislaufwirtschaft verleiht unserem Betrieb eine bemerkenswerte Autarkie. Abgesehen von einigen spezifischen Betriebsmitteln wie Saatgetreide, geringen Mengen an Mineralfutter, Naturkalk für die Böden und Diesel für unsere Maschinen, sind wir unabhängig von externen Ressourcen.
Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass wir auf energieintensive, industriell hergestellte Düngemittel verzichten können. Dadurch schonen wir nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern verhindern auch die Überdüngung des Grundwassers mit Stickstoff. In unserem System regulieren sich Viehbestand und Düngermenge auf natürliche Weise selbst, da sie direkt an die verfügbare Fläche gekoppelt sind. So fördern wir eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft, die im Einklang mit der Natur steht.
Ökologischer Nutzen
In der warmen Jahreszeit grasen unsere Rinder auf den Grünlandflächen und verwerten Pflanzenaufwuchs, der für den Menschen ungenießbar ist. Diese Weidepraxis hat mehrere ökologische Vorteile: Sie stimuliert das Wachstum der Pflanzen, verbessert die Bodenstruktur durch eine tiefere Durchwurzelung und fördert die CO2-Speicherung durch den Aufbau von Humus.
Die zufällig verteilten Kuhfladen auf den Weiden sind kleine Ökosysteme, die eine Fülle von Insekten anziehen und ernähren. Diese Insekten dienen wiederum als Nahrung für Schwalben und andere Vogelarten, wodurch ein natürlicher Kreislauf entsteht.
Es ist bemerkenswert, dass der Rückzug der Wiederkäuer von den Weiden, zusammen mit der Umwandlung von Grünland in Ackerland, in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen signifikanten Rückgang der biologischen Vielfalt verursacht hat. Unsere nachhaltige Weidenutzung ist auch ein aktiver Beitrag zur Förderung und Erhaltung der Artenvielfalt.
Hereford-Rinder
Die Geschichte der Hereford-Rinder reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück und hat ihren Ursprung in der englischen Grafschaft Herefordshire. Von dort aus haben sie im Laufe der Jahrhunderte eine weltweite Präsenz erlangt. Seit dem 19. Jahrhundert sind Herefords in Ländern wie Kanada, den USA, Argentinien, Brasilien, Australien, Neuseeland und Südafrika zu finden. Ihre Robustheit und Genügsamkeit machen sie zu idealen Bewohnern verschiedenster Klimazonen und auch weniger fruchtbarer Weiden.
Nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in der Populärkultur haben die Herefords ihren festen Platz gefunden. Mit ihrer markanten, weißköpfigen Erscheinung sind sie Begleiter von Hollywood-Legenden wie John Wayne, Robert Mitchum und James Stewart in klassischen Cowboy-Filmen. Auch in der australischen Fernsehserie „McLeods Töchter“ spielen Herefords eine zentrale Rolle, da die Handlung auf einer Hereford-Farm angesiedelt ist.
Eigenschaften
Herefords sind für ihr ruhiges und gutmütiges Verhalten bekannt, was die Tierhaltung erheblich erleichtert. Ob es der Zuchtbulle in der Herde ist, die Kuh während des Kalbens oder die gesamte Herde auf der Weide – Herefords sind einfach im Umgang und respektieren Weidezäune. Das gibt uns, besonders da unser Betrieb in der Nähe der Stadt liegt, ein beruhigendes Gefühl.
Diese Rinderrasse ist nicht nur robust und anpassungsfähig, sondern auch effizient in der Verwertung von Raufutter wie Heu und Gras. Sie legen zudem schnell an Gewicht zu. Die Hereford-Mutterkühe sind besonders für ihre problemlosen Geburten und ihren starken Mutterinstinkt bekannt.
Was die Fleischqualität angeht, setzen Herefords Maßstäbe. Ihr Fleisch ist feinfaserig und gut durchzogen, was es besonders schmackhaft macht und selbst hohe Ansprüche erfüllt.